Die ers­ten Anzei­chen eines aku­ten Herzinfarkts

Das typi­sche Bild eines Herz­in­farkts ist wie folgt : uner­war­tete (manch­mal bei kör­per­li­chem oder psy­chisch-emo­tio­na­lem Stress, aber meist nach einer Weile) Epi­so­den von bren­nen­den, bre­chen­den Brust­schmer­zen (hin­ter dem Brust­bein), die mehr als fünf bis zwan­zig Minu­ten dau­ern. Die Art der Schmer­zen wird auch als Druck beschrie­ben. Nach der Anwen­dung von Nitro­gly­ze­rin lässt das Gefühl nicht nach. Ihre typi­sche Dauer beträgt vier­zig bis sech­zig Minu­ten, aber manch­mal wer­den sie für Stun­den und Tage auf­be­wahrt. Häu­fig tre­ten am Mor­gen Schmer­zen ohne ersicht­li­chen Grund auf. Es kann die Herz­in­suf­fi­zi­enz, emo­tio­nale Erre­gung, Todes­angst, Übel­keit, Erbre­chen und Bewusst­seins­ver­lust geben. Häu­fig erle­ben die Pati­en­ten ähn­li­che Schmer­zen auf der lin­ken Kör­per­seite : Der Schmerz bedeckt die linke Hals- und Unter­kie­fer­seite, die Schul­ter (oder beide Schul­tern), das linke Schul­ter­blatt ; beide Arme und beide Beine, die Unter­brust, der Ober­bauch kön­nen schmerz­haft sein. Die Beschwer­den in der Brust wer­den von einem Gefühl des Luft­man­gels beglei­tet, eine Per­son ver­lässt plötz­lich die Kraft, lei­det an Kurz­at­mig­keit. Die Pati­en­ten sind unru­hig, die Haut ist blass, das Nasen – Mund – Drei­eck kann blau erschei­nen, kal­ter, kleb­ri­ger Schweiß ist charakteristisch.
Der Herz­in­farkt ist leicht zu ver­wech­seln mit schmerz­haf­ten Gefüh­len in der Brust, aber diese sind nicht typisch für einen Myo­kard­in­farkt. In der Regel wer­den in die­sen Fäl­len mono­tone mehr­stün­dige Schmer­zen im Brust­be­reich beschrie­ben : pul­sie­rende Bohr­schmer­zen, das Gefühl von etwas Ste­chen­dem. Wenn jedoch die Inten­si­tät des Emp­fin­dens nicht abnimmt, sich die Atem­not und die starke Schwä­che anschließt, starke Schweiß­aus­brü­che tre­ten ein, ist es drin­gend not­wen­dig, einen Arzt zu rufen, um die Art der Gefühle des Pati­en­ten zu beur­tei­len und die rich­tige Ent­schei­dung zu treffen.

Die hämo­dy­na­mi­sche Para­me­ter (Puls, Blutdruck)

Der Puls in den peri­phe­ren Arte­rien ist in der Regel geschwächt. Die Herz­fre­quenz kann stei­gen, kann sich aber auch ver­lang­sa­men. Die Tachy­kar­die ist am häu­figs­ten und Herz­rhyth­mus­stö­run­gen kön­nen auf­tre­ten. Das Gegen­teil ist bei einem unte­ren-hin­te­rem Herz­in­farkt, da ist eine Bra­dy­kar­die, die Puls­re­duk­tion auf 55 Schläge, ein cha­rak­te­ris­ti­sches Merk­mal. Der Blut­druck kann sowohl hoch als auch nied­rig sein. Blut­hoch­druck wird bestimmt, wenn ein Myo­kard­in­farkt ent­we­der vor dem Hin­ter­grund einer hyper­ten­si­ven Krise oder reflex­ar­tig zu den Schmer­zen eine zweite Blut­druck­erhö­hung auf­tritt. Der akute Herz­in­farkt ist eher typisch für die Sen­kung des Blut­drucks, manch­mal auf signi­fi­kante Werte : unter 90 – 8060 – 40 mm Hg. Diese Para­me­ter sind oft mit einer schwe­ren Kom­pli­ka­tion ver­bun­den, dem kar­dio­ge­nen Schock.

Merk­male eines aty­pi­schen Herzinfarkts

Manch­mal gibt es keine Brust­schmer­zen in der Ent­wick­lung eines Herz­in­farkts. Etwa 23 Pro­zent von den Herz­in­fark­ten tre­ten ohne ein typi­sches Schmerz­syn­drom auf. Bei den älte­ren Men­schen (ins­be­son­dere Frauen) und den Pati­en­ten mit Dia­be­tes mel­li­tus wer­den oft asym­pto­ma­ti­sche, aty­pi­sche For­men des Herz­in­farkts beobachtet.
Der aty­pi­sche Myo­kard­in­farkt ist durch eine aty­pi­sche Loka­li­sa­tion von Schmer­zen gekenn­zeich­net : im Ober­bauch, in der rech­ten Brust, im Rücken. Manch­mal tritt es als Schlag­an­fall oder akute Psy­chose auf. In den sel­te­nen Fäl­len mani­fes­tiert es sich durch Magen-Darm-Erkran­kun­gen, Schwä­che und Bewusst­seins­ver­lust. Es wer­den meh­rere Vari­an­ten des Ver­laufs eines aty­pi­schen Myo­kard­in­farkts unter­schie­den : Soge­nann­ter Bau­ch­in­farkt (Schmer­zen im Ober­bauch und Magen-Darm-Erkran­kun­gen), asth­ma­ti­scher (Luft­not), Arrhyth­mie (Herz­rhyth­mus­stö­run­gen tre­ten in den Vor­der­grund, und Schmer­zen kön­nen feh­len), zere­bra­ler (erkennt sich als Stö­run­gen des zen­tra­len Ner­ven­sys­tems und fließt bei der Art des Schlag­an­falls) schmerz­los oder asym­pto­ma­tisch (ver­läuft fast schmerzfrei).