Die Schmerz­the­ra­pie

Die medi­zi­ni­sche Ver­sor­gung erfolgt aus­schließ­lich durch Ärzte, ein Ambu­lanz­team, die Spe­zia­lis­ten der Inten­siv­sta­tion oder einer Herz­kli­nik. Diese umfasst vor allem die Anäs­the­sie. Schmer­zen soll­ten so schnell und so voll­stän­dig wie mög­lich besei­tigt wer­den. Es wer­den so genannte nar­ko­ti­sche Analge­tika ein­ge­setzt : häu­fi­ger Mor­phium, even­tu­ell Trim­epe­ri­din. Manch­mal wird eine soge­nannte „Neu­ro­lept­anal­ge­sie” durch­ge­führt (eine Kom­bi­na­tion aus Fen­ta­nyl und Dro­per­idol wird ver­ab­reicht). Diese Medi­ka­mente kön­nen nur unter Auf­sicht eines Arz­tes ver­ab­reicht wer­den. Vor dem Hin­ter­grund der Behand­lung der oben genann­ten Medi­ka­mente kön­nen schwer­wie­gende Neben­wir­kun­gen auf­tre­ten : ein star­ker Blut­druck­ab­fall, redu­zierte Herz­fre­quenz, Übel­keit, Erbre­chen, die durch geeig­nete Medi­ka­mente besei­tigt wer­den kön­nen. In sel­te­nen Fäl­len wer­den Inha­la­ti­ons­an­äs­the­sie­pro­dukte eingesetzt.

Die Throm­bo­zy­ten­the­ra­pie

Besteht keine Mög­lich­keit, inner­halb von zwei Stun­den nach Beginn eines Herz­in­farkts eine per­ku­tane koro­nare Inter­ven­tion (Stenting) durch­zu­füh­ren, ist eine Throm­bo­ly­se­the­ra­pie erfor­der­lich. Diese wird ange­wen­det, wenn der Pati­ent nicht in ein angio­gra­phi­sches Labor gebracht wer­den kann, wenn der Pati­ent Pro­bleme mit dem Gefäß­zu­gang hat (Unmög­lich­keit der peri­phe­ren Gefäß­ka­the­te­ri­sie­rung) oder wenn es Kon­tra­in­di­ka­tio­nen für den ope­ra­ti­ven Ein­griff gibt. Die Throm­bo­ly­se­the­ra­pie wird unter strik­ter Berück­sich­ti­gung der Indi­ka­tio­nen und Kon­tra­in­di­ka­tio­nen nach einer gründ­li­chen Ana­lyse des EKGs des Herz­in­farkts durch­ge­führt (das Vor­han­den­sein der ST-Stre­cken­he­bung oder die voll­stän­dige Blo­ckade des lin­ken Schen­kels des Gisa-Strahls auf dem EKG wird über­prüft). Zu den Medi­ka­men­ten, die für die Throm­bo­ly­se­the­ra­pie ver­wen­det wer­den, gehö­ren Strep­to­ki­nase, alte­plase, Ten­ec­to­plase, Prou­ro­ki­nase. Die größte the­ra­peu­ti­sche Wir­kung wird in den ers­ten drei Stun­den der Erkran­kung erzielt, beson­ders in der ers­ten, „gol­de­nen” Stunde.

Die Anti­ko­agu­lan­zi­en­the­ra­pie

In Fäl­len, in denen eine kutane Koro­nar­in­ter­ven­tion für den Pati­en­ten nicht mög­lich ist und es Kon­tra­in­di­ka­tio­nen für eine Throm­bo­ly­se­the­ra­pie gibt, wer­den Anti­ko­agu­lan­tien ein­ge­setzt. Dar­über hin­aus wer­den sie mit Throm­bo­ly­tika kom­bi­niert, um die Durch­läs­sig­keit der betrof­fe­nen Koro­nar­ar­te­rie auf­recht­zu­er­hal­ten, d.h. eine erneute Throm­bose zu ver­hin­dern. Zu den Gerin­nungs­hem­mern gehö­ren fol­gende Medi­ka­mente : Natri­um­he­pa­rin (direkt wir­ken­des Gerin­nungs­hem­mer) und eine Gruppe nie­der­mo­le­ku­la­rer Hepa­rine, von denen Natri­um­en­ox­a­pa­rin das sicherste ist. Andere anti­throm­bo­ti­sche Mit­tel sind Rivaro­x­a­ban und Natriumfondaparinux.
In beson­de­ren Fäl­len, in denen der Myo­kard­in­farkt mit einer dau­er­haf­ten Form von Vor­hof­flim­mern kom­bi­niert wird oder durch eine links­ven­tri­ku­läre Throm­bose erschwert wird, kön­nen indi­rekte Anti­ko­agu­lan­tien ein­ge­setzt werden.

Die Antiag­re­gante Therapie

Ace­tyl­sa­li­cyl­säure und ihre For­men (Kar­dio­ma­gne­sium, ACC-Thrombo, Ace­ti­car­dol, Aspi­rin-Car­dio, etc.), Clo­p­i­do­grel (Fluss­mit­tel), Tick­ag­re­lor (Glanz)). Ace­tyl­sa­li­cyl­säure und Clopidogrel/​Clopidogrelor wer­den gleich­zei­tig ver­ab­reicht, wenn es keine Kon­tra­in­di­ka­tio­nen gibt und der Pati­ent sie gut verträgt.

Die Beta-The­ra­pie mit Adrenoblockern

Diese wer­den allen Pati­en­ten von Beginn an der Erkran­kung ver­ab­reicht, wenn es keine Kon­tra­in­di­ka­tio­nen gibt (Bra­dy­kar­die, nied­ri­ger Blut­druck, das Vor­han­den­sein einer bron­chia­len obstruk­ti­ven Erkran­kung): Pro­pra­no­lo­lol, Sota­lol, Meto­pro­lol, Esmo­lo­lo­lol, Carvedylol.

Der Angio­ten­sin – Rezeptorblocker

Für alle Pati­en­ten ohne Kontraindikationen.
Diese sind Cap­top­ril, Lys­i­no­pril, Per­i­n­do­pril, Rami­pril, Enalapril, Transdolapril.

Die Sta­tine

Das sind Medi­ka­mente, die den Cho­le­ste­rin­spie­gel sen­ken. Sie wer­den allen Pati­en­ten ver­ab­reicht, die Basis­werte spie­len keine Rolle. Das sind Ator­vas­ta­tin, Rosuvas­ta­tin, Simvastatin.

Die Nitrate

Die Nitro­gly­ze­rin – Medi­ka­mente wer­den ver­ab­reicht, wenn Angina – Schmer­zen, Herz­in­suf­fi­zi­enz oder Blut­hoch­druck anhal­ten, aber ihre Ver­wen­dung bei Herz­in­fark­ten ist begrenzt.