Isoglukose : So schädlich ist Maissirup
Bis 2017 war Isoglukose nur selten in europäischen Lebensmitteln zu finden. Eine gesetzliche Neuregelung könnte nun einen stärkeren Einsatz des Maissirups zur Folge haben. Problematisch ist das aufgrund der gesundheitlichen Risiken von Isoglukose.
Zuckerersatz in europäischen Lebensmitteln
Isoglukose kommt bislang vor allem in den USA zum Einsatz. Dort ist es unter dem Namen high fructose corn syrup (HFCS) bekannt und in vielen Lebensmitteln enthalten. Durch die Regulierungen des europäischen Zuckermarktes Ende 2017 könnte der Stoff bald auch verstärkt in heimischen Produkten zum Einsatz kommen.
Isoglukose wird aus Mais oder Weizenstärke gewonen und besteht aus Fruktose und Glukose. Der Stoff ähnelt in seiner Zusammensetzung Zucker und hat einen ähnlichen Kalorienwert. Weil Isoglukose vergleichsweise günstig produziert werden kann, hat es vergleichbare Stoffe in der Lebensmittelindustrie weitgehend abgelöst.
Lebensmittel mit Isoglukose
Wie das Max-Rubner-Institut durch Untersuchungen festgestellt hat, ist Isoglukose nicht schädlicher als anderer Zuckerarten. Untersucht wurden jedoch lediglich Isoglukose-Präparate, die einen fast identischen Anteil von Fructose und Glukose aufwiesen. Forschungen zu Präparaten mit einem höheren Fruktose-Gehalt – die Variante HFCCS-55, die sich aus 55 Prozent Fruktose und 45 Prozent Glukose zusammensetzt und vorwiegend zum Einsatz kommt – fehlen bislang noch. Auch die Variante HFCS-42, die einen Fruktose-Anteil von 42 Prozent aufweist, wurde nicht ausreichend erforscht. Sie kommt in Backwaren, Milchprodukten und Süßigkeiten zum Einsatz. Daneben gibt es noch eine dritte Variante, die 90 Prozent Fruktose enthält.
Mögliche gesundheitliche Risiken
Der hohe Fruchtzuckergehalt stellt laut Expertenmeinung ein Gesundheitsrisiko dar. Zu den möglichen gesundheitlichen Folgen zählen Adipositas, Diabetes und Leberverfettung. Bei regelmäßiger Einnahme erhöht sich zudem der Blutdruck und es können Herzerkrankungen auftreten. Allerdings kann auch herkömmlicher Haushaltszucker die Entstehung dieser Erkrankungen begünstigen.
Auch aufgrund dieser Risiken ist die neue Regelung mit Skepsis zu betrachten. Problematisch ist auch, dass durch die Zuckermarktliberalisierung die Zuckerpreise fallen werden. Für die Lebensmittelindustrie ist es künftig noch rentabler, zuckerhaltige Speisen und Getränke zu verkaufen.