Der allgemeiner Teil
Die Morbus Crohn ist eine idiopathische, chronische und transmurale (wanddurchdringende) Entzündungskrankheit des Verdauungstraktes, die jeden ihrer Teile (vom Mund bis zum Anus) betreffen kann, aber oft im distalen Teil des Darmes und des Dickdarms auftritt.
Morbus Crohn ist eine chronisch entzündliche Darmerkrankung. Klinisch manifestiert sich die Krankheit durch Durchfall und Bauchschmerzen. Die Abszesse, innere und äußere Fisteln und Darmverschlüsse können auftreten. Möglich sind extraintestinale Symptome, zu denen vor allem Arthritis gehört.
Die Krankheit hat einen wiederkehrenden Verlauf mit plötzlichen Exazerbationen und nachfolgenden Remissionen.
Die Diagnose der Erkrankung basiert auf den Daten der Koloskopie und Röntgenuntersuchungen mit Bariumsuspension.
Die Behandlung umfasst die Verwendung von 5‑Aminosalicylsäure, Kortikosteroiden, Immunsuppressiva, Antizytokinen, Antibiotika und oft chirurgischen Methoden.
Die Morbus Crohn Epidemiologie
Die Prävalenz der Krankheit ist von Land zu Land unterschiedlich. In den Vereinigten Staaten beispielsweise beträgt die Prävalenz 7 Fälle pro 100.000 Einwohner. In Südeuropa, Südafrika und Australien beträgt die Prävalenz etwa 0,9−3,1 pro 100.000 Einwohner, während sie in Südamerika und Asien 0,5−0,08 pro 100.000 Einwohner beträgt.
Die ersten Anzeichen der Krankheit treten in der Regel im Alter von 15 bis 35 Jahren auf.Männer und Frauen werden mit ungefähr gleicher Häufigkeit krank. Verwandte der Morbus Crohn Patienten der Erstlinientherapie sind 10-mal häufiger an der Krankheit erkrankt als die Allgemeinbevölkerung. Wenn beide Elternteile krank sind, erkranken 50% ihrer Kinder an der Morbus Crohn unter 20 Jahren.
Die Raucher haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Morbus Crohn zu erkranken als die Nichtraucher. Es besteht ein Zusammenhang mit der Verwendung von der Antibabypille.
Die Ätiologie und die Pathogenese
Die Ätiologie des Morbus Crohn
Die Ätiologie der Krankheit bleibt unbekannt. Zu den Faktoren, die für die Entstehung des Morbus Crohn prädisponieren, gehören unter anderem die genetische Faktoren, die infektiöse Faktoren wie die Viren. Weiterhin gehören dazu die immunologische Faktoren, die Umweltfaktoren, die Ernährung, der Zustand der Gefäße und die psychosoziale Faktoren.
Zu den Faktoren, die einen Rückfall in die Krankheit verursachen, gehören mitunter die zwischenzeitliche Infektionen (Infektionen der oberen Atemwege, Darminfektionen, das Rauchen und die Einnahme von nicht steroidalen entzündungshemmenden Medikamenten.
Die Wirkung von dem emotionalem Stress auf den Beginn der Erkrankung oder das Auftreten eines Rückfalls ist noch nicht belegt. Obwohl viele Patienten und ihre Familien behaupten, dass der Stress ein wichtiger Faktor bei der Auslösung des Auftretens oder Wiederauftretens der Krankheit war, ist es nicht möglich, einen Zusammenhang zwischen ihrem Verlauf, den psychologischen Eigenschaften und der emotionaler Überlastung herzustellen.