Ernährungsmythen – die fünf größten Diäten-Irrtümer rund um das Thema Abnehmen
Es gibt zahlreiche Mythen und Irrtümer rund um das Thema Ernährung. Doch was verbirgt sich tatsächlich hinter diversen Behauptungen ? Ist Fruchtzucker wirklich gesünder als herkömmlicher Haushaltszucker ? Macht das Abendessen nach 18 Uhr dick ? Lassen sich Problemzonen gezielt wegtrainieren ? Wir haben uns näher mit den größten Ernährungsmythen beschäftigt und zeigen hier, was an diesen Expertentipps wirklich dran ist.
„Dinner Cancelling“ lässt die Kilos purzeln
Wer abnehmen möchte, sollte nach 18 Uhr keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Zahlreiche Forschungsstudien haben sich mit dieser Fragestellung auseinandergesetzt und konnten zu keinem klaren Resultat gelangen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) trifft hingegen eine ganz klare Aussage : Es ist nicht ausschlaggebend, wann gegessen wird ! Entscheidend ist nur die gesamte Energiemenge, die über den gesamten Tag verteilt zugeführt bzw. verbraucht wird. Es ist somit nicht zielführend, auf das Abendessen zu verzichten. Wesentlich sinnvoller ist es hingegen, eine frische, leichte und ausgewogene Abendmahlzeit zu genießen.
Wer Gewicht reduzieren möchte, muss die gesamte Tageskalorienzufuhr im Blick behalten. Das Grundprinzip jeder Gewichtsabnahme ist denkbar einfach : Es muss mehr Energie verbraucht, als zugeführt werden. Wenn dies berücksichtigt wird, purzeln die lästigen Kilos.
Alle Kohlenhydrate machen dick
Kohlenhydrate haben einen ziemlich schlechten Ruf und gelten als pure Dickmacher. Dieses pauschale Urteil ist allerdings nicht gerechtfertigt. Kohlenhydrate sind die Hauptenergielieferanten für den menschlichen Organismus und insbesondere für das Gehirn. Sie sind somit ein unverzichtbarer Baustein der gesunden und ausgewogenen Ernährung.
In diesem Zusammenhang ist jedoch eine grundsätzliche Unterscheidung wichtig : Es gibt wertvolle und ungesunde Kohlenhydrate. Kurzkettige Kohlenhydrate wandelt der Körper sehr schnell in Zuckermoleküle um. Sie bewirken einen raschen Anstieg des Blutzuckerspiegels sowie eine Insulinausschüttung. Kurzkettige, ungesunde Kohlenhydrate stecken in zahlreichen Weißmehlprodukten wie helle Nudeln, Reis, Weißbrot sowie in Fruchtsäften, zuckerhaltigen Limonaden, Süßigkeiten, Müsli mit Zuckerzusatz und diversen Fertiggerichten.
Demgegenüber gibt es langkettige, wertvolle Kohlenhydrate. Zu dieser Gruppe zählen auch die Ballaststoffe. Diese Kohlenhydrate finden sich vor allem in Vollkornprodukten, Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten. Sie sorgen für einen langanhaltenden Sättigungseffekt und lassen keinen Heißhunger entstehen. Sie versorgen den Körper mit wertvoller Energie und stehen dem Fettabbau keinesfalls im Wege.
Fett muss im Rahmen einer Diät gemieden werden
Diese Aussage ist ein großer Ernährungsmythos, denn Fett ist nicht gleich Fett. Die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren sind für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Da der Organismus diese selbst nicht herstellen kann, müssen sie mit der Nahrung zugeführt werden. Fette sind wichtige Energielieferanten und ermöglichen zudem die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D und E. Wertvolle Omega-3-Lieferanten sind beispielsweise Oliven‑, Raps‑, Lein- und Walnussöl sowie Seefische wie Lachs, Thunfisch, Forelle und Makrele.
Auch in Avocados, Nüssen oder Kokosöl stecken wertvolle Fettsäuren, die dem Körper im Rahmen einer gesunden und ausgewogenen Ernährungsweise zugeführt werden sollten.
Sauna ist ein Fettkiller
Nach einem Saunabesuch zeigt die Waage oftmals deutlich weniger an. Leider handelt es sich hier nur um Wasser, das ausgeschwitzt wurde. Saunieren ist äußerst wohltuend für Körper, Seele und Geist und fördert in vielerlei Hinsicht die menschliche Gesundheit. Ein Fettkiller ist die Sauna jedoch mit Sicherheit nicht, denn Fettdepots lassen sich nicht einfach ausschwitzen. Im Gegenteil : Ein großer Flüssigkeitsverlust regt oftmals den Appetit und den Durst an. So sind die vermeintlich verlorenen Kilos ganz schnell wieder auf der Waage zu sehen.
Problemzonen lassen sich einfach wegtrainieren
Ein gezieltes Workout ist nicht in der Lage, bestimmte Problemzonen verschwinden zu lassen. Es ist in den menschlichen Genen verankert, an welchen Körperzonen sich bevorzugt Fettdepots bilden. Diese werden vom Körper auch erst dann abgebaut, wenn alle übrigen Fettspeicher aufgebraucht sind. Gegen Mutter Natur kommt somit auch ein fokussiertes Training nicht an. Hartnäckige Fettpolster an Oberschenkeln, Po und Bauch lassen sich somit nicht einfach wegtrainieren. Sport unterstützt jedoch eine kalorienreduzierte Ernährung und kann wirksam dabei helfen, bestimmte Körperbereiche zu straffen.